Warst du schon mal verliebt? Ich rede von dieser Art von Liebe, bei der einem die Knie kribbeln, dieser Art von Liebe, bei der ich auf Oprahs Couch hüpfe. Diese Art von Liebe, bei der man endlich weiß, worum es in all diesen R&B-Songs geht, diese Art von Liebe, bei der man jedes Mal die Hände hochwirft und schreit, wenn man Luther Vandross singen hört: „Wer muss schon arbeiten, um sich einen Dollar zu verdienen? Ich wäre lieber mit dir zusammen, denn du bringst mein Herz zum Schreien und Jubeln.“ Ich meine diese Art von Liebe mit glasigen Augen, bei der man jede Gelegenheit nutzt, den Namen des Geliebten zu erwähnen. Diese Art von Liebe, bei der aus „ich“ „wir“ wird und man den Moment genießt, in dem aus zwei endlich eins geworden ist.
In einer Folge von „Sex and the City“ („The Agony and the 'Ex'-Tacy“; Staffel vier, Folge eins für die Uneingeweihten) besuchen Carrie Bradshaw und ihre Begleiterinnen eine Verlobungsfeier, bei der es in der Einladung heißt, das verlobte Paar habe „zwei Seelen, einen Gedanken“.
„Wenn zwei Seelen nur einen Gedanken haben, stimmt etwas ganz und gar nicht“, witzelte Carrie.
In der Art der lockigen Carrie Bradshaw konnte ich nicht anders, als mich zu fragen, wie Frauen ihre individuelle Identität in Beziehungen bewahren. Dieses Gespräch ist zwar nicht neu, aber angesichts der Gerüchte über die Trennung von Tom Cruise und Katie Holmes (die in Hollywoods Beziehungsbegriffen für immer als TomKat in Erinnerung bleiben wird) aktuell. Oder Kate, wie Tom sie angeblich lieber nannte. Die Autorin Kathleen Perricone berichtet:
Seit die beiden 2005 zusammenkamen, hat der „Mission Impossible“-Star darauf bestanden, seine [baldige Ex-]Frau „Kate“ zu nennen, obwohl weder ihre Freunde noch ihre Familie sie jemals so genannt haben[…]In einem Interview mit All Headline News erklärte [Cruise]: „Katie ist der Name eines jungen Mädchens. Jetzt heißt sie Kate – sie ist eine Frau im gebärfähigen Alter.“ Damals wurde auch berichtet, dass Holmes der Namensänderung „nach Rücksprache mit Tom“ zugestimmt hatte und infolgedessen „alle Freunde und Familienmitglieder sie jetzt Kate nennen.“
Cruises ausschweifende Liebe, sein scientologischer Glaube und die blogwürdige Trennung des Paares lassen die Zuschauer darüber rätseln, was wirklich in dem gemeinsamen Ehehaus des ehemaligen „Dawson’s Creek“-Stars und eines der kassenträchtigsten Hauptdarsteller Hollywoods vor sich ging.
„Sie kam mir immer verängstigt vor“, bemerkte eine Freundin von mir während eines Gesprächs über die Trennung. „Es war, als wäre sie immer unter seiner Fuchtel.“
Ein weiteres heißes Eisen unter Promi-Paaren? Kim Kardashian und Kanye West, ein Paar, das angeblich die 72-Tage-Grenze überschritten hat, die Kardashian und Basketballstar Kris Humphries während ihrer kurzen Ehe im letzten Herbst nicht erreichen konnten. Kardashian wurde mit coolen „KW“-Ohrsteckern fotografiert und hat ein Bild von ihr und ihrem Freund in ihren Sneakers getwittert. Ein harmloser digitaler Liebesbeweis? Verliebtheit oder einfach nur kribbelnde Knie? Es hilft nicht, dass sie jetzt nicht nur alles zusammen machen (sogar Laser-Haarentfernungsbehandlungen), sondern dass die Leute auch darauf hingewiesen haben, dass sich ihr Stil geändert hat, um besser zu seinem zu passen, und zu langweiligen, einfarbigen Looks verkommen ist, nach dem Motto „Lasst uns zu allem passen, was wir machen!“. Sie sieht eher aus wie seine experimentelle Muse als wie seine Frau.
Im Alltag habe ich mich über Freunde gewundert, die bei Mädelsabenden und Sonntagsbrunches praktisch von der Bildfläche verschwunden sind, um mit dem Mann abzuhängen, und die ihren Zeitplan und ihr Leben ihrem Mann, vielleicht sogar ihrer Persönlichkeit, angepasst haben. Ja, es ist wichtig, romantische Beziehungen zu pflegen, aber wann verlieren wir uns selbst völlig, wenn wir versuchen, die Liebe, die wir finden, zu behalten?
In einem Essay für die Huffington Post zitiert die Autorin Vicki Larson die Idee der „verschwindenden Frau“, ein Konzept, das von der Beziehungsexpertin und Psychotherapeutin Beverly Engel entwickelt wurde. In ihrem Buch „Ihn lieben, ohne sich selbst zu verlieren“ schreibt Engel:
Egal wie erfolgreich, durchsetzungsfähig oder mächtig manche Frauen sind, sobald sie sich auf einen Mann einlassen, beginnen sie, einen Teil von sich selbst aufzugeben – ihr soziales Leben, ihre Zeit allein, ihre spirituelle Praxis, ihren Glauben und ihre Werte.
Sogar in Carrie Bradshaws fiktivem New York konvertierte ihre Freundin Charlotte zum Judentum, um ihren Scheidungsanwalt und späteren Ehemann Harry zu heiraten. Und in der letzten Staffel der Serie gab Carrie ihr Leben, ihre Karriere und ihre Freundschaften auf, um einem russischen Verehrer nach Paris zu folgen. Doch dann kehrte sie nach Hause zurück, nachdem ihr klar wurde, dass sie in dem Wirbelsturm ihre Identität verloren hatte.
In Beziehungen sind Kompromisse notwendig, Liebesbeweise können süß sein und manchmal erfordert Liebe einen Vertrauensvorschuss. Aber an welchem Punkt während der Wogen der Ohnmacht werden wir zu verschwindenden Frauen und wie können wir das umkehren?
Kennen Sie Frauen, die sich durch eine Beziehung stark verändert haben?
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