9. Januar 2019
Ein von Clinton ernannter Bundesrichter hat die Steuerzahler in Idaho dazu verpflichtet, einem transsexuellen Häftling, der wegen sexuellen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde, eine „medizinisch notwendige geschlechtsangleichende“ Operation zu ermöglichen. In seinem Urteil schreibt Richter B. Lynn Winmill, dass die Weigerung des Idaho Department of Correction (IDOC), die Geschlechtsumwandlung des Pädophilen zu finanzieren, ihn der Gefahr irreparablen Schadens aussetzt. „Seit mehr als vierzig Jahren hat der Oberste Gerichtshof konsequent entschieden, dass das bewusste Ignorieren der ernsthaften medizinischen Bedürfnisse eines Gefangenen einer grausamen und ungewöhnlichen Bestrafung gleichkommt und gegen den achten Verfassungszusatz verstößt“, schreibt Richter Winmill in der Anordnung.
Der Häftling, der 31-jährige Adree Edmo, sitzt seit seiner Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes unter 16 Jahren im Jahr 2012 im Männergefängnis. Vor seiner Inhaftierung behauptet Edmo, er habe als Frau gelebt, Make-up getragen und Frauenkleider getragen. Während seiner Haftzeit hatte er außerdem zwei Jobs und trat an seinen Arbeitsplätzen als Frau auf, wie aus dem Gerichtsdokument hervorgeht. Ein Psychiater diagnostizierte bei Edmo schließlich „Geschlechtsdysphorie“ und jahrelang drängte er auf eine Geschlechtsumwandlung auf Kosten der Steuerzahler, da er sich deprimiert, beschämt und angewidert von seinen männlichen Genitalien fühle. IDOC-Beamte lehnten dies wiederholt ab und Edmos Pro-Bono-Anwälte verklagten die Agentur sowie ihren medizinischen Vertragspartner Corizon. Edmo wird der erste Häftling in Idaho sein, der sich dieser kostspieligen Operation unterziehen muss, und der zweite im Land. Richter Winmill befand, dass Edmo einen ernsthaften medizinischen Bedarf habe, der, wenn er nicht behandelt werde, zu unnötigen Schmerzen und Verletzungen führen könne.
„Geschlechtsdysphorie ist ein medizinischer Zustand, der bei Transgender-Personen auftritt, bei dem die Inkongruenz zwischen ihrem zugewiesenen Geschlecht und ihrer tatsächlichen Geschlechtsidentität so schwerwiegend ist, dass sie die Leistungsfähigkeit der Person beeinträchtigt“, heißt es in der Gerichtsanordnung. „Die Behandlung von Geschlechtsdysphorie hängt von der Schwere des Zustands ab. Viele Transgender-Personen können ohne Operation mit ihrer Geschlechtsidentität, -rolle und -ausdruck leben. Für andere ist jedoch eine geschlechtsangleichende Operation, auch als Geschlechtsumwandlungsoperation („SRS“) bekannt, die einzige wirksame Behandlung.“ Der Richter kritisierte die Gefängnisbeamten scharf dafür, dass sie Edmos Antrag ignoriert hatten, und schrieb: „Mit ihrer Weigerung, eine Operation durchzuführen, haben IDOC und Corizon allgemein anerkannte medizinische Standards für die Behandlung von Geschlechtsdysphorie ignoriert.“
Der 1995 ernannte Richter kam zu dem Schluss, dass der Verurteilte wichtige Kriterien für eine Geschlechtsumwandlung erfüllte, darunter eine ausgeprägte Inkongruenz zwischen dem erlebten/ausgedrückten Geschlecht und dem zugewiesenen Geschlecht, ein starker Wunsch, seine primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmale aufgrund einer ausgeprägten Inkongruenz mit dem erlebten/ausgedrückten Geschlecht loszuwerden, und ein starker Wunsch nach den primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmalen des anderen Geschlechts. Der Richter schreibt auch, dass Edmo zwei weitere wichtige Kriterien erfüllte: einen starken Wunsch, als das andere Geschlecht behandelt zu werden, und eine starke Überzeugung, dass man die typischen Gefühle und Reaktionen des anderen Geschlechts hat.
Zur Untermauerung seines Urteils zitiert Richter Winmill auch die Gesundheitsstandards der World Professional Association of Transgender Health (WPATH), einer gemeinnützigen Organisation, die sich mit Gesundheitsfragen für Transgender beschäftigt. Der Gerichtsbeschluss besagt, dass die Behandlungsstandards der WPATH bei Geschlechtsdysphorie Veränderungen des Geschlechtsausdrucks, Hormontherapie zur Feminisierung oder Maskulinisierung des Körpers und chirurgische Veränderungen der primären oder sekundären Geschlechtsmerkmale umfassen. Sie umfassen auch Haarentfernung durch Elektrolyse, Laserbehandlung oder Wachsen, Brustabbinden oder -polsterung, Genitalstraffung oder Penisprothesen, Polsterung der Hüften oder des Gesäßes und Änderungen des Namens und der Geschlechtsangabe in Ausweisdokumenten. Das Urteil widmet der WPATH und ihrer umfangreichen Liste von Gesundheitsstandards für Transgender mehr als vier Seiten. Die Behörden von Idaho haben sechs Monate Zeit, um dem Sexualstraftäter, der ein Kind sexuell missbraucht hat, die Operation zu ermöglichen, die Berichten zufolge rund 100.000 Dollar kostet.
